Braunschweiger Dom, Braunschweig

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Braunschweiger Dom

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Der Braunschweiger Dom wurde im Jahre 1173 von Heinrich dem Löwen, Herzog von Bayern und Sachsen, gegenüber seiner Burg Dankwarderode  7  "zur Ehre St. Blasius’ und St. Johannis des Täufers" gestiftet und von ihm zu seiner Grablege bestimmt.

Die Bauarbeiten an der Stiftskirche begannen kurz nachdem Heinrich von einer Pilgerreise nach Jerusalem zurückgekehrt war.

Als er 1195 starb, wurde er neben seiner zweiten Ehefrau Mathilde, die bereits 1189 verstorben war, im noch unfertigen Dom beigesetzt.
Das im Dom befindliche gemeinsame Grabmal der beiden Stifter wurde um 1230/40 gestiftet und ist an dieser Stelle auch seit dem Mittelalter bezeugt.

Architektur

Aufzeichnungen über die anfänglichen Arbeiten an dem romanischen Bauwerk und die beauftragten Baumeister existieren heute leider nicht mehr. Als einzige Anhaltspunkte können lediglich die Weihen der zahlreichen Altäre des Domes dienen.

Ursprünglich als dreischiffige romanische Pfeilerbasilika im gebundenen System, mit Querhaus, drei Apsiden, Krypta, Hochchor und sächischem Westrigel konzipiert (wie z.B. ebenfalls beim Dom von Königslutter zu finden) und aus Sandstein errichtet, wurde der Braunschweig Dom über die Jahrhunderte hinweg mehrfach erweitert, umgebaut, rekonstruiert etc. Die besondere architektonische Gestaltung ergibt sich aus den Pfeilern und Wandvorlagen mit Kantensäulen, würfelförmigen Kapitellen, überhöhten Kreuzgratgewölben, im Mittelschiff als Tonne ohne Gurtbögen durchlaufend.

Die Ostfront des Domes wurde über die Jahrhunderte hinweg baulich am wenigsten verändert. Die Nordseite zeigt sowohl frühgotische Fenster im Mittelschiff, eine spätgotische Wand des Seitenschiff,es, ist aber insgesamt gesehen immer noch als romanisch zu bezeichnen. Auf der Nordseite, zum Burgplatz hin, befindet sich auch der Haupteingang des Gotteshauses, darüber die Jahreszahl 1496.

Die beiden achteckigen Türme des Domes erhielten um 1300 eine gotische Glockenstube, sind aber bis heute unvollendet geblieben.
Zwischen 1322 und 1346 wurde an der Südseite ein weiteres Seitenschiff angefügt und nachdem man auf der Nordseite das dort bereits bestehende Seitenschiff abgetragen hatte, wurde an seiner statt eine zweischiffige spätgotische Halle erbaut. Die Weihe fand 1477 statt.

Seit 1543 ist der Braunschweig Dom ein protestantisches Gotteshaus.

Größere architektonische Veränderungen fanden unter Herzog Rudolf August um 1687 und seinem Bruder Herzog Anton Ulrich um 1700 statt. Zwischen 1866 und 1910 wurde der Dom schließlich grundlegend rekonstruiert und nach dem damaligen Zeitgeschmack umgestaltet.

Das Geläut

Der Dom besitzt elf (von ursprünglich 12) Glocken, die überwiegend vom Anfang des 16. Jhs. stammen. Es geht zu den bedeutendsten Deutschlands. Im Jahre 1502 wurden die drei größten von einem der renommiertesten Glockengießer seiner Zeit, dem niederländischen Meister Gheradus van Wou gegossen. Evtl. stammt von ihm auch noch eine vierte Glocke. Die größte dieser Glocken ist "Blasius major" auch "Salvator" genannt. Sie wiegt 4.300 kg und hat einen Durchmesser von 1,93 m. Des weiteren stammen von ihm die Glocken "Maria" und "Johannes" und evtl. auch die "Thomasglocke", die jedoch 1660 abstürzte. Sie wurde erst 1989/90 nachgegossen und wieder in das Domgeläut eingefügt.

1506 wurde die Komplettierung des Geläuts durch sechs zusätzliche Glocken von seinem Gehilfen Hinrik van Campen durchgeführt. Die Glocken sind benannt: "Anna", "Blasius minor", "Kaspar", "Katharina", "Maria" und "Thomas".

Die älteste Glocke dürfte das "Adämchen" sein, denn ihrer Form nach stammt sie aus dem 15. Jh.

Die Glocke "Gabriel" wurde im Jahre 1700 vom Braunschweiger Glockengießer Arnold Grete aus einer ebenfalls 1506 von Hinrik van Campen geschaffenen Glocke umgegossen.

Während des Zweiten Weltkrieges mussten (eigentlich) sämtliche Glocken des Domes zwecks Einschmelzung abgeliefert werden, tatsächlich blieben die drei größten aber in der Glockenstube. Die anderen konnte man glücklicherweise nach Kriegsende unversehrt vom "Glockenfriedhof" bergen und an ihrem angestammten Platz zurück bringen.

Der Braunschweiger Dom im Dritten Reich

Die Nationalsozialisten versuchten mehrfach, Heinrich den Löwen und dessen Dom ideologisch-propagandistisch zu instrumentalisieren (z.B. im Sinne der nationalsozialistischen Rassen- und Lebensraum-Ideologie).

Durch seinen 1147 unternommenen Kreuzzug gegen die slawischen Völker nordöstlich Braunschweigs (bis hin zur Ostsee), deren daraus resultierender Unterwerfung sowie der danach verstärkten Ostkolonisation, versuchten die Nazis, Heinrich den Löwen als Vorreiter ihrer Ideologie darzustellen.

Zwischen 1935 und 1940 wurde die aus dem 19. Jahrhundert stammende Inneneinrichtung des Domes vollständig entfernt und das Gebäude zum nationalsozialistischen "Staatsdom" und zur "nationalen Weihestätte" verklärt. In diesem Zeitraum wurden auch entsprechende bauliche Veränderungen vorgenommen (z.B. Krypta) sowie neue Innenmalereien (Sgraffiti) angebracht.

Öffnung von Grab und Krypta Heinrich des Löwen

Am Anfang all dessen Stand die Öffnung der Grablege. Initiator der Maßnahmen war der Braunschweigische Ministerpräsident Dietrich Klagges (NSDAP).

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit wurde am 24. Juni 1935 laienhaft mit der Grabung begonnen. Diese war ursprünglich auf nur sieben Tage angelegt worden, dauerte dann aber länger, sodass sie erst am 6. Juli 1935 abgeschlossen wurde.

Am 17. Juli 1935 kam Hitler zusammen mit anderen prominenten NS-Größen wie z.B. Hermann Göring, um die Grabungsstätte zu besichtigen.

Statt der erhofften repräsentativen Fürstengruft wurde aber nur zwei Steinsarkophage und die Reste eines Holzsarges zutage gefördert. Die darin gefundenen Gebeine wurden zwar oberflächlich und eiligst untersucht, doch schloss sich daran keine Expertendiskussion an, sondern, es wurde sozusagen per Dekret mitgeteilt, man habe die Gebeine Heinrichs und seiner Gemahlin Mathilde eindeutig identifiziert.

Hitlers Interesse an Heinrich dem Löwen sowie dessen Dom erloschen indes jedoch recht bald wieder – nicht zuletzt wahrscheinlich wegen der Kriegsvorbereitungen.

Umgestaltung des Domes im Inneren

Bzgl. einer Neugestaltung einer repräsentativen und Heinrichs Stellung angemessenen Gruft hatte Hitler selbst als ausführende Architekten die Brüder Walter und Johannes Krüger (Erbauer des Tannenberg-Denkmals) ausgewählt.

Für die Innenbemalung wurde der unbekannte Wilhelm Dohme ausgesucht, der den Dom in Sgraffito-Technik ausmalte. Es entstanden acht Monumentalbilder, die sich über das gesamte Mittelschiff des Doms erstreckten. Sie zeigten stark abstrahierte, mutmaßlich historische, Begebenheiten ohne jede Kulisse. Inhaltlich spiegelten sie eindeutig nationalsozialistisches Gedankengut wider, jedoch entsprach die Formsprache eher der Neuen Sachlichkeit 20-er Jahre.

Um den Dom gemäss der nationalsozialistischen Ideologie umgestalten zu können,

Da der Braunschweiger Dom Eigentum des Landes Braunschweig war und nicht der Landeskirche war, benötigten die Nationalsozialisten für die Durchführung ihrer ideologisch begründeten Umbaumaßnahmen nicht einmal einer förmlichen Enteignung.

Nach Kriegsende wurde die baulichen und gestalterischen Veränderungen wieder weitestgehend rückgängig gemacht.

Wie durch ein Wunder wurde der Braunschweiger Dom durch die über 40 schweren und schwersten Luftangriffe auf Braunschweig in den Jahren zwischen 1940 und 1945 im Vergleich zur bis zu 90% zerstörten Innenstadt, in der er sich seit über 830 Jahren befindet, nur unwesentlich beschädigt (lediglich Gewölbe der nördlichen Vorhalle, Dach und Fenster wurden beeinträchtigt).

Übersicht der Bewertungen Braunschweiger Dom

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